Lesen Sie auch die Artikel 7 Kunststoff-Füllungen machen 7 Wurzelbehandlungen und Wieder ein Plastik-Füllungs-Opfer aus der Rubrik Welches Füllungsmateria
Im Notdienst bekommt man vorzugsweise 2 Gruppen von Patienten zu sehen:
- a) notorische Zahnarztverweigerer mit dicker Backe und unappetitlichen Bakterienkolonien auf allem was im Mund ist,
- b) misslungene Behandlungen der benachbarten Praxen. Das ist immer interessant.
Aus dem Bereich b) kommt heute dieser Fall in unseren Notdienst:
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Was war hier passiert? An irgendeiner Stelle ist das Dentin dünner als 0,5 mm bis zum lebenden Zahnnerv, was unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass 3 mal die Füllung rausfiel und der Behandler schwachsinnigerweise jedes mal wieder mit dem Bohrer "angefrischt" hat. Das wäre auch ohne Bohrer mit Exkavator und Chemie gegangen. Aber nein, es mußte wieder der Bohrer sein. So weit so gut.
Hätte der Behandler bei der letzten Füllung Amalgam oder Glasionomerzement genommen, dann wäre mit Sicherheit auch kein Zahnnerv tödlich beleidigt worden. Er hat aber Plastik genommen, und dieser Plastik hat an keiner einzigen Stelle wirklich geklebt*). Das bedeutet, dass Bakterien sich unter der Plastikhaube völlig frei bewegen und vermehren können, zumal sich Plastik nicht bakterizid sondern im Gegenteil bakteriophil verhält.
Das genau ist das Problem: Plastik wird zur Zeit dermaßen in seinen Eigenschaften von Patienten und Behandlern überschätzt, dass man sich als Fachmann nicht mehr wundern muß, wenn der Schuss nach hinten losgeht. Das wird noch manchen Zahn kosten.